Wofür
Ein Gedicht von
Lars Abel
Befriedigt grinst des Krieges Fratze,
wo Waffengang das Wort verwehrt,
wo Blut fließt und das Brandgeschatze
an Lebensmut und Nerven zehrt
Vom Himmel purzeln kreischend Schauer,
am Boden detoniert der Stahl,
die Welt war nie und nimmer grauer,
das Menschsein nie von solcher Qual
Ein kleiner Junge wollte wetten,
dass er das Morden überlebt,
als Einsatz bot er Zigaretten,
der Schachtel Feuer beigelegt
Man trennte sich im Einvernehmen,
einjeder voller Zuversicht,
dass all das Grauen, dort im Jemen,
begehrt ein junges Leben nicht
Ich stehe schweigend vor der Mauer,
an der mein kleiner Bruder klebt,
belohnt scheint mir des Todes Lauer,
es graust mir, als dein Kopf sich hebt
Wärst du gefahrlos zu bewegen,
ich trüge dich aus dieser Stadt
und würde dort dich niederlegen,
wo keiner Grund zum Töten hat
Stattdessen lasse ich mich nieder
und berge deine kühle Hand,
verschließe schließlich deine Lider,
verharre leer und ausgebrannt
Der Krieg schweigt still in dieser Stunde,
gewährt die Frage nach dem Sinn,
er schlug mir nicht die erste Wunde,
gab unlängst schon die Eltern hin
(C) Lars Abel
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