Wieder im Advent

Ein Gedicht von Wolf-Rüdiger Guthmann
Wenn wir durch die Heide schleichen,
Joggern und Fahrzeugen ausweichen,
wenn die Säge schnell mal haspelt,
auf dem Haushof die Feile raspelt
und das erste Bäumchen brennt,
dann sind wir wieder im Advent.

Wenn die Herren und die Damen
in Kellern und auf Böden kramen,
Kranz und Fensterschmuck suchen,
unflätig und frierend dabei fluchen,
weil keiner der Kisten Inhalt kennt,
sind wir wieder mitten im Advent.

Wenn am Tage eine Kerze brennt,
die Feuerwehr oft zu Küchen rennt,
wenn Vater die dicke Stolle anbricht
und sich dabei mit dem Messer sticht,
Mutter laut schreit, weil sie gepennt,
dann sind wir mitten im Advent.

Wenn so manches Kraftwerk raucht,
jeder Haushalt Strom jetzt braucht,
wenn die beste Glasglocke schellt,
weil splitternd sie zu Boden fällt,
wenn so mancher Braten brennt,
sind wir wieder mitten im Advent.

29.11.2014 © Wolf-Rüdiger Guthmann

Informationen zum Gedicht: Wieder im Advent

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30.11.2014
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