Weltenbrand

Ein Gedicht von Lars Abel
Der Schnaps, von Höllenhand gebrannt,
droht mir das Hirn zu brechen,
den Gaumen ziert ein Weltenbrand,
verdorrt des Schlundes Flächen

Bei meinem Glas, wer grimmet mir,
was tat ich, dass du zürnest?
war gestrig ich kein Kavalier,
was soll's, dass du mich würmest?

Den Maiden sang ich Melodeyn,
die eines Engels würdig,
gab süßes Wort zwar hintendrein,
doch ziemlich, nicht verführlich

Wo sind die leichten Stunden hin,
die zeitlos mir erschienen,
der Muse froher Lustgewinn,
die Feuer, die ihm dienen?

An Ödnis schwer mein Maulwerk krankt,
seit ich dem Schlaf entkommen,
mein Leib wie seekrank tagwärts wankt,
das Augenlicht verschwommen

Nun knechtet mich erblühter Schmerz,
hält stur mein Sein umschlungen,
lass' ab von mir, hast du kein Herz?
Ich fleh' aus vollen Lungen

Dein Peitschenhieb mich viereteilt,
grad so als müsst' ich brechen,
und keiner mir zur Hülfe eilt,
dieweil sich Teufel rächen

Vom Gerstensaft bin ich geheilt,
er raunzt mir aus dem Munde,
hat mit an meinem Gram gefeilt
und an des Morgens Wunde

(C) Lars Abel

Informationen zum Gedicht: Weltenbrand

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15.02.2016
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