Vierzeiler, Die Tage fliehn

Ein Gedicht von Christoph Hartlieb
….Die Tage fliehn, aus nichts entstanden,
geheimnisvoll zurück ins Nichts.
Vorhandenes wird nicht vorhanden.
und Neues schafft der Strahl des Lichts.
….Alt bin ich, längst in Todes Zonen,
und werde nicht mehr lang bestehn.
Doch werden noch in Jahrmillionen
sich immer neue Welten drehn.
….Mein Leben ist, seit ich´s begreif,
ein Seufzer nur, ein Kuss, ein Hauch.
Jetzt bin ich für den Schlussakt reif,
d. h. Verbrennung, Asche, Rauch.
….Wärst du womöglich gern statt meiner
in Kenia, Ostafrika?
Dann biete mir Millionen Dollars,
ich werde lauthals brüllen: Nein!
….Ich denke dies, ich denke das,
Gedanken rauschen fort wie Wogen:
Hoffnungen, Zweifel, Liebe, Hass
gezähmt in stillen Monologen.
….Es git so viele, viele Fragen.
Sie lauern praktisch überall.
Oft kann ich´s beinah kaum ertragen.
Die Fragerei bringt mich zu Fall.
….In mir sind vieler Menschen Spuren,
vernarbt, vergessen, halb verweht.
Eindrücke, die mich tiefer prägten,
sind aber nicht so reich gesät.
Silesio

Informationen zum Gedicht: Vierzeiler, Die Tage fliehn

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06.09.2021
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Christoph Hartlieb) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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