Vertrautes Leiden (N.22)

Ein Gedicht von Jacob Seywald
Man sagt auf Regen folgt der Sonnenschein.
Aber was die Sonne sucht ist die Knospe,
welche dir der Regen doch erst brachte.
Ohne Wasser wächst dir nichts,
und ohne Sonne blüht dir nichts.
Wenn Licht auf das Nichts geworfen wird,
was soll dann auf deinen Landen noch erleuchtet werden?
Suche ruhig nach der Blume, sie wird dir gefallen.
Doch willst du sie pflücken,
und dabei zusehen wie sie in deinen Händen welkt?
Du kannst sie dir nehmen und eintopfen.
Doch ist sie dann noch zuhaus?
Lauf doch weiter und warte
bis der warme Sommerwind dessen Samen leicht,
aber auch beständig in deine Richtung weht.
Eines Tages blickst du aus deinem Fenster hinaus und bemerkst,
dass vertrautes Leiden wiederkehrt.
Jedoch kehrt es wieder im bunten Angesicht deines nun erstrahlenden Gartens.

Jacob Seywald XIII

Informationen zum Gedicht: Vertrautes Leiden (N.22)

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22.10.2017
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Jacob Seywald) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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