Vater und Sohn
Der Mann ganz stolz auf das sah,
was er mit eigener Hand geschaffen.
Habe ich gebaut nur für meinen Jungen.
Noch ist er ein Kind, doch in ein paar Jahren,
da wird er sich freuen .
Er zeigte über Feld und Wiesen,
dies wird ihm einmal alles gehören.
Habe hart gearbeitet dafür, nur für meinen Jungen.
Der Mann breitet die Arme aus
und zeigt weit über den Horizont hinaus.
Der Junge blickte dem Vater ins Gesicht,
„Lieber Vater, vielleicht will ich das nicht.
Würde lieber mit dir zum Segeln gehn,
auf der Wiese Fußball spielen
und im Wald mit dir die Tiere zähln.
Niemals hast du Zeit für mich,
möchte mit dir am Sonnenstrand,
Burgen bauen aus feinem Sand.
Die Arbeit und das Geld sind deine Welt,
du hast mit mir noch nie etwas gespielt.“
Jahr für Jahr, die Zeit verstrich,
Vater und Sohn entfernten sich.
Das Haus einst prächtig anzusehn und herrlich ,
Schimmel und Efeu nun sprießten gefährlich,
die Zerstörung, der Verfall war unausweichlich.
Der Mann war nicht mehr stolz,
Trauer mit Wehmut miteinander verschmolz,
weinte um sein verlorenes Vaterglück,
doch diese Zeit kehrt nie mehr zurück.
Geblieben im Schmerz ist ein gebrochenes Herz.
02.04.2020 © Soso
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