Unrechtsmächte

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Unrechtsmächte

Die Mutter ist ihr viel zu früh gestorben,
Ein Leben lang hat sie darunter schwer gelitten,
Dadurch selbst Mutterliebe keinesfalls erworben,
So stand ihr Seelenheil nie in des Lebens Mitten.

Die Stiefmuter hat sie ständig abgehängt,
Von ihr bekam sie viele Seelenhiebe,
Sah sich vom leiblichen Vater abgedrängt,
Wuchs auf ganz ohne Freud' und Liebe.

Darf sie deshalb von dort ihr Recht ableiten
Zu kämpfen gegen jene, die Liebe verspürt?
Darf sie aus Seelennot die Hassgelüste weiten,
Wo andrer Weg zu glücklicher Beziehung führt?

Darf sie frühkindlich erworbene Nöte übertragen
Wegen verschmähter Zuwendung auf Glückliche?
Kann man sich da in ihre Nähe noch gefahrlos wagen,
Wo Blicke und Worte verlassen längst das Schickliche?

Des Schicksals Mächte mögen grausam sein
Doch geben sie Verachtenden Rechte nicht frei.
Was einmal war, mag Schlimmes sein, allein
Unrecht kann wachsen auch, wo stiller Seelenschrei.


©Hans Hartmut Karg
2024

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Informationen zum Gedicht: Unrechtsmächte

75 mal gelesen
22.01.2024
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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