Um wen geht es hier?

Ein Gedicht von Ingrid Baumgart-Fütterer
- Himmelhoch jauchzend - zu Tode betrübt -

- Fiktion -
-1-
Hochstimmung

Er ist kontaktfreudig,
verfügt über Sensibilität,
eine kräftige Konstitution
und kann sich durchaus
sehen lassen, vor allem
wenn er mal wieder
in Saft und Kraft steht
und über sich selbst
hinauswächst, um sich
an seiner wahren Größe
mit stolzgeschwellter
Brust, zu ergötzen.
Eroberungslustig drängt es
ihn vorwärts, um zu zeigen,
was so alles in ihm steckt.
Zielstrebig stellt er seine
Fähigkeiten unter Beweis,
sprüht dabei vor Energie
und quillt über vor Glück.
Innerlich erstarkt und stabil,
strebt er dem Höhepunkt zu,
explodiert schier infolge
glückseliger Erfahrungen,
überschäumender Freude.

- Fiktion -
-2-
Niedergeschlagenheit

Er spürt eine innere Leere,
fühlt sich ausgelaugt,
erschlafft und antriebslos,
einsam, ausgestoßen.
Seine Lebensgeister
scheinen ihn schändlich
verlassen zu haben.
Er zieht sich zurück,
fällt in sich zusammen,
ihm fehlt jeglicher Antrieb.
Er fühlt sich nutzlos,
wie ein lästiges Anhängsel
und lässt den Kopf hängen.
Am liebsten möchte er
an die Hand genommen,
gestreichelt, "gedrückt",
massiert, geküsst werden.
Das würde ihn innerhalb
kürzester Zeit aufrichten,
ihm zu wahrer Größe verhelfen.
Dann könnte er "wie eine Eins"
erhobenen Hauptes
wieder zu sich selbst stehen.


Es geht hier um seinen besten Freund.

Informationen zum Gedicht: Um wen geht es hier?

10 mal gelesen
12.12.2024
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Ingrid Baumgart-Fütterer) für private und kommerzielle Zwecke frei verwendet werden.
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