über Horizonte hinaus
Ein Gedicht von
Marie Mehrfeld
unter dem Baum sitzend, eingeritzt in die vom Alter
zerfurchte Rinde die Namen derer, die zu uns gehörten
in der Zeit heller Gesänge, zerbrechlicher Träume,
Gefühle ziehen Bahnen, zitternd in banger Erwartung
ungespiegelter Phantasien, nicht fassbarer Ewigkeiten,
erlebte Glücksmomente, selbst unter den Augenlidern,
menschenleere Uferpfade unter steilen Klippenfelsen,
gestreichelt von ungestümer Sanftheit gestriger Worte,
sehe ich Wege, sich windend über Horizonte hinaus, in
einsame Vergessenheit, unter dichten Blätterdächern
gefilterte Sonnenstrahlen, die Mitte ist überschritten, nun
sucht sich meine Seele die Utopie der Unvergänglichkeit,
Abendstunden im Licht tanzender Halbschatten, ohne
Anfang und ohne Ende, Illusionen, bunt wie das Leben,
und immer noch hoffe ich, unsere Zeit war Wirklichkeit
© M.M.
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