Straßenschmutz

Ein Gedicht von Wolf-Rüdiger Guthmann
Jeder Hausmeister reibt sich die Hände,
das Straße fegen hat für heut ein Ende.
Seit morgens weht ein scharfer Wind
durch die Straßen ganz geschwind.

Er treibt dabei nun alles vor sich her,
was nicht fest und auch nicht schwer.
Alte Türen knarren und Tore rütteln,
selbst Stoppschilder sich dabei schütteln.

Das letzte Laub auf dem Dach und in Ecken
braucht sich nicht mehr zu verstecken.
Auch die Holz- und Papp- und Plastereste
von dem Silvester Feuerwerksfeste.

Was am Himmel nicht verglühte
oder als Fontäne brennend versprühte,
hat vom Antrieb sich getrennt
und fiel samt Asche vom Firmament.

Vor allem runde Pappescheiben
sah man heut übers Pflaster treiben.
Dazu Reste von den Knallern,
die verdächtig polnisch ballern.

Was die Kinder nicht gesammelt
und was sonst in Sträuchern gammelt,
hat der Wind heute bewegt
und in Gullys meist gefegt.

Plötzlich der Hausmeister stutzt,
sich erschrocken seine Brille putzt.
Denn etwas wurde nicht verweht,
das was einer auf die Wand gesprayt.

04.01.2015 © Wolf-Rüdiger Guthmann

Informationen zum Gedicht: Straßenschmutz

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04.01.2015
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