Sprachprobleme

Ein Gedicht von Sepp Höltschl
Philosophie, das ist mein Fach,
ich spreche englisch, spiele Schach,
ich hab den Louvre inspiziert,
und auch bei Paul Bocuse diniert!

Mein Geld das liegt in Lichtenstein,
bei C&A geh ich nicht rein,
ich habe Stil und Intellekt,
aber ich kann blous Dialekt!

Mei Fraa, die sachd des is a Schand,
wenn mer den herd, mein Konsonand,
un mei ‚R‘ – des wär gerolld,
wos immer sie da sagen wolld!

Des ‚R‘, wie mers in Nermberch herd,
des had sich scho rechd lang bewährd,
und T und P, wemmers blous schbrichd,
dann brauchd mer die zwaa Buchschda’m nichd!

Sie schdörd des L, sie schdörd des K,
den Genidiv vermißd sie aa,
un ich verschdehs ja, anerseids,
für die Kariere brauchd mer Deidsch!

Für gudes Deudsch, mid schönem Glang,
schlebbd mir mei Fraa den Duden an,
wo ich dann glei am Namen seh,
der schreibd ja a blous waache D!

Informationen zum Gedicht: Sprachprobleme

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24.10.2017
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Sepp Höltschl) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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