Spätsommernebel

Ein Gedicht von Meteor
Die Nacht ist finster wie schwarzer Kaffee
schmeckt klar, doch bitter im Nachgeschmack
Der Spätsommertag lockt ins schwüle Separee
Luft trächtig getränkt vom nassen Niederschlag

Wie ein Tropfen Milch in die Koffeinschwärze
durchzieht Nebel widergespenstige Natur
umhüllt Hügel, schleicht leis wie eine Katze
übernimmt die Zügel von allem mit Kontur

Als stiller Zeuge, wie alles milchig erblindet
tauchst ein in die Sehnsucht nach Treibsand
schwerer Kopf auf Wattehänden sich findet
lässt los, schwebst im Vertrauen als Garant

In verstohlenen Bewegungen breitet er sich aus
entschleunigt hitzige Selbstkontrollierung
zwingt dir sanft seinen Rhythmus willkürlich auf
erfasst dich ganz & gar mit seiner Neujustierung

Wunderweich umarmt, die Augen geschloßen
von ihm geborgen geführt durch wildes Gelände
die Wildwasserfahrt im Strom sinnlich genoßen
befreit von jeglichen Sorgen und Alltagsgedränge

Willkommener Verführer entführt dich behände
entzehrt dich gespenstisch halbtransparent
nimmt dich mit sich fort in seinen Nebelfängen
zeigt dir eine Welt, wie nur er sie kennt ...

Erfährst durch ihn deine Metamorphose
verstehst, das Leben besteht doch aus mehr
überträgst dich ihm willig öfter als Willenlose
erhältst dafür durch ihn ein Stück "bonheur"

© meteor 2024

Informationen zum Gedicht: Spätsommernebel

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09.10.2024
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