Sommer wie Winter Die Zeit

Ein Gedicht von Inge Millich
Sommer wie Winter
Die Zeit

Heute Nacht ist es so weit
Wir stellen um auf Sommerzeit
den Zeiger nur ein Stück zurück
und fertig ist das Zeitenglück

Oder war es doch ein Stück nach vorn?
Die Zeit, sie ist doch nur ein Dorn.
Ein Dorn der stets nur vorwärts treibt.
Zu Recht gefragt, wo da die Ruhe bleibt

Die Zeit will hetzen, will regieren,
was alles kann in kurzer Zeit passieren?
Wie viel Zeit soll uns denn bleiben
wenn wir ständig uns aufreiben

Keine Zeit ist es denn wert
wenn das Leben aufbegehrt?
Dass es endlich leben will!
So haltet doch die Zeit mal still!

Anstelle sie nur weiter schieben,
wo sie auch mal zurück geblieben,
kann sie auch angehalten sein zum Frieden,
Muße tun, sich mal verlieben.

Anstelle dass sie uns gestohlen,
soll sie entspannen, sich erholen.
Denn nichts ist so erschütterlich,
wie die Zeit, die rennt in sich.

Wie der Hamster in dem Rad
rennt sie fort, Tag für Tag
und als sie ist vorüber schon
da weht bereits ein neuer Ton

Keine Pause gönnt sie sich,
scheint störrisch und phlegmatisch,
weil sie nichts Anderes kennt
rennt sie, und sie rennt.

Als würde sie vom Feind gehetzt
schreit sie auf, begehret jetzt:
Es gibt wohl keine zu verlieren
und kriecht am End‘ auf allen Vieren.

© Inge Millich

Informationen zum Gedicht: Sommer wie Winter Die Zeit

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26.03.2016
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