Sehnsucht nach Frühling
Ein Gedicht von
Kerstin Mayer
Die Nacht war schwarz, der Tag ist grau,
der Himmel war lang nicht mehr blau,
die Sonne will nicht scheinen.
Der Winter ist noch nicht vorbei,
man sehnt sich nach dem schönen Mai,
die Welt scheint heut zu weinen.
Der letzte Schnee ist noch nicht fort,
das Land ist nun ein trüber Ort,
es fehlen jetzt die Farben.
Die Kälte schnürt die Kehle zu,
das Herz kommt einfach nicht zur Ruh,
die Seele hat schon Narben.
Der Wind bläst hier so rau und kalt,
der Sturm weht über Feld und Wald,
ganz leise fällt der Regen.
Kein Mensch geht heute gerne raus,
nun bleibt man lieber doch zuhaus,
man will sich kaum bewegen.
Jetzt sehnt man sich nach Wärme nur,
voll Sehnsucht blickt man zur Natur,
so viel muss man vermissen.
Man schaut das Thermometer an,
weil man es nicht erwarten kann,
sucht Krokus und Narzissen.
Wenn dann das erste Blümlein blüht,
sich langsam die Natur bemüht,
und alle Knospen sprießen.
Dann wird es plötzlich allen klar,
der Frühling ist jetzt endlich da,
nun kann man still genießen.
© Kerstin Mayer 2023
Das könnte Sie auch interessieren