Schüchtern

Ein Gedicht von Andreas Baier
Lange Zeiten nicht gesehen ,
Zufall der uns zusammen führt ,
ein Wort , ein Blick nur ein Gedanke ,
beide sind sofort gerührt .

Gerne würde ich Dir zeigen ,
wie das Treffen mich berührt ,
das kribbeln tief im Körper ,
Gefühle die lange nicht gespürt .

Wie sehr ich doch genieße ,
Deine Worte , Deinen Blick ,
Deine Nähe , und Dein Lächeln ,
doch Stille , schüchtern lächle ich zurück .

Verloren durch die eigne Scheu ,
verloren dieser Augenblick ,
kein Wort der Sehnsucht auf den Lippen ,
jedes Wort im Hals erstickt .

Tief in mir , schreit das Herz ,
ruft nach Dir , wie es Dich mag ,
doch auf den Lippen nur ein lächeln ,
Sehnsucht im Herzen , kein Wort ich sag .

Hier auf den Blättern kann ich schreiben ,
was ich fühle , was ich denk ,
was ich spür wenn ich Dich sehe ,
wieviel liebe ich Dir schenk .

Doch du stehst , wie jetzt vor mir ,
belanglos jedes Wort von mir ,
kein Wort der Sehnsucht , kein`s der Liebe ,
die ich tief im Herzen spür .

Wie die Seele will die Nähe ,
wie das Herz das Deine will ,
wie sehr ich Dich begehre ,
doch die Lippen bleiben still .

Wieder geh`n wir voneinander ,
wieder gehst Du weg von mir ,
in meinem Herzen schmerzvolles Weinen ,
es ist gezogen hin zu Dir .

Doch die Scheu vor neuen Schmerzen ,
Angst vor Abfuhr schnürt mir die Lippen zu ,
die Lippen sie schweigen ,
das Herz ruft nur : DU !

Denn :

Gefühle zeigen kann ich nicht ,
kann nicht sagen , kann nicht zeigen ,
woran grad` mein Herz zerbricht .

aus : ICH - Gedanken aus der Stille
1. Buch von Andreas Baier

Alle Rechte beim Autor

Informationen zum Gedicht: Schüchtern

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5
15.03.2015
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