Schluss mit gefärbten Haaren

Ein Gedicht von Heidi Geiberger
Als ich vor über dreißig Jahr‘
im Spiegel hab‘ entdeckt,
mein allererstes graues Haar,
hat mich das sehr erschreckt.

Die ersten riss ich mir noch raus,
doch bald ließ ich das sein,
es ist mit seiner Fülle aus,
steht dunkles Haar allein.

Es gibt ja Farbe, dacht‘ ich mir,
streng hat sie gerochen
und dieses schreckliche Geschmier
hält nur ein paar Wochen.

Das habe ich jahraus, jahrein,
geduldig praktiziert,
doch mittlerweile trügt der Schein
und mein Verstand souffliert.

Wie ich grad in den Spiegel seh‘
und einen Scheitel zieh‘,
da ist mein Ansatz weiß wie Schnee
für mich jetzt ‚dernier cri‘.

Ab heute wird nicht mehr gefärbt,
denn ich kam zu dem Schluss,
selbst wenn mein Mann mich jetzt enterbt,
dass damit Schluss sein muss.

Ihr mögt es anders halten,
ich pass‘ zu meinem Alten.

Informationen zum Gedicht: Schluss mit gefärbten Haaren

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14.01.2017
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Heidi Geiberger) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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