Schauermeister
Ein Gedicht von
Lars Abel
Im Spätherbst streichst du über kahle Felder,
in allen Winkeln sich dein Hauch verkrallt
Ich fühl' es, wieder bin ich ein Jahr älter,
dein Ruf durch farbenlose Wälder hallt
Im Tann die frische Luft besingt ein Ende,
wo flüsterleis´ mein Blick die Kron´ beweint
bewusst mit dir ich meine Zeit verschwende,
wie ausgestorben dieser Augenblick erscheint
Durch dichte Nebelschwaden huschen Geister,
das Astloch eisig durch den Morgen äugt
im Dickicht wähn´ ich schaudernd meinen Meister,
steh´ still, die Glieder ganz und gar betäubt
Der traute Pfad hat sein Gesicht verloren,
mit dürrer Hand das Dickicht nach mir greift
Du bist ganz nah´, zwängst dich in meine kalten Ohren
und gierig mich dein Atemzug durchstreift
(C) Lars Abel
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