Reich mir (nicht!) die Hand

Ein Gedicht von Sonja Dworzak
Wenn du im Erdenkleid die Welt betrittst,
spürst du die warme Hand des Mutterglücks,
die dich umsorgt und liebevoll berührt,
dich hält, wenn strauchelnd du zu Boden stürzt.

Du lernst beim Gruß die Hand zu reichen,
die dir dein Gegenüber höflich gibt,
der Handschlag, als Symbol der Einigung,
ist Ritual, gehört zum guten Ton.

Im Gotteshaus ergeht der Friedensgruß,
der ohne Kuss mit Hände schütteln geht,
doch jetzt in den Corona Zeiten
muss selbst dieser Brauch dem Virus weichen.

Und überall, wo du auf Menschen triffst,
die vorher du mit Handschlag hast begrüßt,
stehst du auf Abstand - winkst hilflos zu
und seufzt “Wann sind wir dieses Virus los?“

In Herzen drinnen aber sing ich laut
dem Don Giovanni gleich im Liebesrausch
„Reich mir die Hand, geliebtes Leben,
komm auf den Platz mit mir hinaus!“













SDR

Informationen zum Gedicht: Reich mir (nicht!) die Hand

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31.05.2020
Das Gedicht darf weder kopiert noch veröffentlicht werden.
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