Regenzeit

Ein Gedicht von Roland Pöllnitz
Mir ist’s, als wäre es soweit,
Als stürzte sich die Regenzeit
Vom Himmel als ein wilder Fluss,
Der Blasen regnet mit Genuss.

Der Gullydeckel nimmt in Kauf,
Dass er ersäuft im Wasserlauf,
Ein Blütenblatt ertrinkt in Not,
Vom seinem Blut der Boden rot.

Der Laubwald lodert lindengrün,
Das Unkraut schießt im Garten kühn,
Der Regenwurm ertrinkt im Nass,
Das Fallrohr füllt das Regenfass.

Der Mensch schmückt sich für wenig Geld
Mit einer bunten Schirmewelt,
Ein andrer tanzt gar splitternackt
Auf dem Balkon zum Regentakt.

Der verdunkelt sich zur Nacht,
Ein Blitz flammt auf, ein Donner kracht,
Es scheint, die Sintflut ist bereit –
Wir haben heute Regenzeit.

(c) R.P. 2011

Informationen zum Gedicht: Regenzeit

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04.04.2015
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