Refugien

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Refugien

So geh' mit Euch ich zum August,
Wenn Wolken wieder Wälder decken
Und ich mit Wanderers größter Lust
Den Blick lenke in viele Ecken.

Die Wegwarte blüht himmelblau,
Gelb leuchtet das Johanniskraut.
Jetzt wissen Augen ganz genau:
Spätsommer hat hereingeschaut.

Und aus dem Fenster in der Bahn
Seh' ich hin zu krautlosen Schienen,
Die Königskerze dort fristen kann
Ihr Dasein, um mich zu bedienen.

Ja, nur am Rande blüht es üppig,
Wo kein „Unkraut“ vernichtet,
Weil es da buscht, dornig, gestrüppig,
Ein Vogel sein Nestchen herrichtet:

Refugien an seltenen Orten,
An denen sich reich Pflanzen breiten,
Die nicht gezüchtet in Retorten,
Nicht unter Chemikalien leiden...


©Hans Hartmut Karg
2021

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Informationen zum Gedicht: Refugien

132 mal gelesen
23.08.2021
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) fĂŒr private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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