Nur der Mond weiß

Ein Gedicht von Lars Abel
Im gleißenden Mondlicht mein Tagwerk vollbracht,
zerrüttet, weil in mir es Frieden nicht schafft
Ich tauche verloren die Klinge in´s Eis,
Perlen auf meiner Stirn, Perlen von Schweiß

Dein kirschrotes Blut glänzt im Mondeslicht fahl
Was träumte ich mir? Ein Ende der Qual?
Mein Lobeslied auf die Vergeltung verklingt,
ich wähnte, dass Rache den Frieden erzwingt

Es gibt Dich nicht mehr, was diente nun tot,
kauert im Schnee, still und kalt und so rot
Mit Dir nun, so merke ich, stirbt aller Sinn,
scheidet die Wut, aller Hass, was ich bin

Zu lieben verlernt, für die Fehde gelebt,
das Gute vergessen und Böses gehegt
Weiß sind die Lande, doch schwarz ist mein Herz,
mein Geist überkommen von tödlichem Schmerz

Mit brechenden Augen gewahr´ ich den Mond,
den Richter, der grell überm Waldesrand thront
Er leuchtet herab, wirft sein Licht durch die Nacht,
er findet, er bindet mich, raubt mir die Kraft

(C) Lars Abel

Informationen zum Gedicht: Nur der Mond weiß

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08.12.2015
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