Nürnberger Advent
Ein Gedicht von
Sepp Höltschl
Es wälzt sich eine Menschenmasse,
langsam durch die Breite Gasse,
während am Hauptmarkt ein Tourist,
genüsslich „Drei im Weckla“ frisst.
Wenn dann das erste Lichtlein brennt,
dann ist Advent.
Die Konjunktur im Einzelhandel,
zeigt einen saisonalen Wandel,
und den Erfolg der Umsatzzahlen,
beanspruchen die Christsozialen,
nur die Kunden sind fast Pleite,
es ist schon Advent, der zweite.
Ein Fürther Homosexueller,
fungiert als Christkindlesdarsteller,
das Recht hat er sich eingeklagt,
wofür in jetzt ganz Nürnberg jagt,
Reklame bringt es unbestritten,
und wir haben Advent, den dritten.
Nur bei größter Diskretion,
gibt’s eine Glühweininfusion,
beim Dr. Erler, ambulant,
sagte mir ein Informant,
was mich fürchterlich entsetzte,
und es ist Advent, der letzte.
Es wälzt sich eine Menschenmasse,
mit Einkaufswaagen Richtung Kasse,
frischer Hummer, Parmaschinken,
Sahnetorte, Cognac trinken,
wie gnadenlos ist meine Waage,
und sie sind da – die Feiertage.
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