Niemandszeit

Ein Gedicht von Marie Mehrfeld
in der Niemandszeit
des frühen Dämmerns
zwischen Tag und Nacht,

wenn die grauen Dunkelgeister
ihr Wimmern nach Liebe und Wie-
derkehr einstellen, die Sterne nicht mehr

scheinen, schimmern die Pflastersteine vor
der alten Kapelle zwischen Hoffen und Bangen,
schmiege ich den Kopf halbwach in die Beuge deiner

Schulterhöhlen, suche schlummernd die Geborgenheit, die
mir tagsüber fehlt, und du flüstertest mir Stille zu, und ich
sage dir ohne Worte, wie gut dass du gingst, bevor unsere

Träume von Heilung in den Wellen wütender plastik-
verseuchter Meere ertrunken sind - und ich meine
Sprache, vielleicht für immer, verloren habe …



© M.M.

Informationen zum Gedicht: Niemandszeit

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07.09.2021
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Marie Mehrfeld) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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