Neujahrswünsche

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Neujahrswünsche

Traditionen brechen vielfach ab,
Als wären sie Gletscher an den Polen:
Mit Verändern ist nichts, was ich hab',
Der Glanz lässt sich mehr zurück holen.

Wie leuchteten früher die Großelternaugen,
Wenn wir zu Neujahr besuchsweise kamen,
Die Freude konnte da noch reichlich taugen,
Wenn wir gute Wünsche entgegennahmen.

Das alles ist heute so fern, uniform,
Fast ein jeder feiert für sich ganz allein:
Einsamkeit ist jetzt die Leitnorm,
Mit der Neujahr erfüllt das bleierne Sein.

An Wünschen kommt vielleicht eine Karte,
Mitunter Nachricht auf WhatsApp und Mail,
Persönliches dabei ich nur wenig erwarte,
Der indivuelle Wunsch geht am Ende fehl.

Wie sollten Wünsche noch überleben,
Wenn man sie nicht mehr kultiviert?
Wie kann man Neujahrswünsche weitergeben,
Wo sie nicht mehr persönlich geführt?



©Hans Hartmut Karg
2022

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Informationen zum Gedicht: Neujahrswünsche

82 mal gelesen
02.01.2022
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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