Nebelgrau

Ein Gedicht von Marie Mehrfeld
Im grauen Grau verharren Regentropfen
zaghaft an den Zweigen, die sich nicht trau’n
zu fallen auf den nassen Grund, wie Tränenperlen,

die sich wiegend reigen am Wimpernmund, die Knospen
haben keinen Mut zu sprießen und meine Blumen hören auf
zu grüßen, es steigen schwere Seufzer in die Leere dieses

blassen Tags, die Zeit steht still, und selbst der Kater sitzt
betrübt am Fensterplatz, traut sich nicht aus dem Haus,
in’s Silbernass, wo fahle Nebel über Dächern wallen

und sich am frischen Grün festkrallen, so zieht die
Trauer schleppend ihre Bahn, in Augen, die sich
müde sah’n, ich höre ferne Uhren klopfen

und lausche auf die Regentropfen, mein
Sommerlied ist mir vergangen, ich
bin im Nebelgrau gefangen.


© M.M.

Informationen zum Gedicht: Nebelgrau

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01.08.2021
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Marie Mehrfeld) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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