Nachtspaziergang zur Festung Hohensalzburg
Ein Gedicht von
Ingo Baumgartner
Der Kauz im Geäst einer turmhohen Tanne
erwacht, denn die Stunde des Nachtvolks bricht an.
Die Himmel entleeren aus Kübel und Kanne
ihr Wasser zum Säubern der Erde. Mich kann
die trübende Nässe nicht hindern, ich schreite
den Weg hoch zur Feste im Regengeleite.
Da spiegeln sich Lichter, Konturen verwischen
und formen sich neu zu der Wallburg Getürm.
Aus Erkern und Märchenschloss-Zinnen dazwischen
faucht Nachtnebel bildend das Drachengewürm.
Ich lächle, gewähre Gedanken die Reise,
genieße die Nacht auf besondere Weise.
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