Zehn vor Zwölf

Ein Gedicht von Thomas
Zehn vor Zwölf und der Wecker schellt,
aufstehen kann er nicht verknusen,
bevor er aus den Federn schnellt
drückt er lieber nochmal "Snoozen".

Doch jetzt um Zwölf, da muss er raus,
Stöhnen entweicht seinem Munde,
jeden, der's hört, packt blanker Graus,
jetzt pünktlich zu Geisterstunde.

Laut poltert er aus seinem Bett
knallt hart an des Schlosses Säulen,
unter seinem Schritt knarzt das Brett
und er muss schmerzhaft aufheulen.

Dann fällt er die Treppe hinauf,
doch durch ein Wunder geht's ihm gut,
sein Lärm weckt Schlossbewohner auf,
vor Angst gefeiert deren Blut.

So spukt er eine Stunde lang
durch's dunkle Schloss - es ist 'ne Qual,
hinauf, hinab, durch jeden Gang...
Augen auf bei der Berufswahl!

So jammert er laut vor sich hin,
rasselt unleidlich an Ketten
und alle Schlossbewohner*in
zittern ängstlich in den Betten.

Und ist die Stunde endlich rum
geht er zurück in sein Bettchen,
er dreht sich ein letztes Mal um
und kuschelt sich in sein Deckchen.

Thomas

Informationen zum Gedicht: Zehn vor Zwölf

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15.10.2024
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Thomas) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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