Mutter

Ein Gedicht von Anton Schlittmaier
Verschwiegen waren die Gefühle,
in Dich warst Du gekehrt,
von vielen hochverehrt
und standst sehr häufig an der Spüle.

Geschirr, das stapelt sich zu Türmen,
Du schweigst und Glas erstrahlt.
Wie schön wär’s handgemalt!
Doch sagst Du „nein“ zu Deinen Stürmen.

So lang‘ und unsichtbar zu leben.
Wer engte Dich denn einst,
dass Du nicht so erscheinst
als wär‘ Dein Leben zu erstreben?

Die Tränen fließen halswärts tiefer.
Ich hab‘ es so erhofft,
Dein freies Leben oft!
Doch ohne Nadeln blieb die Kiefer.


© ANTOSCH

Informationen zum Gedicht: Mutter

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11.05.2020
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