Musikbahnhof
Ein Gedicht von
Lea Bovermann
Ich sitze da
und schaue mir die Menschen an
die um mich herum
in der Bahn sitzen.
Manche hab ich schon gesehen
andere kenne ich sogar,
sprechen tut man trotzdem nicht.
Dauernd diese leeren Blicke,
stumm aus den Fenstern raus,
ich bin ganz leise,
drehe meine Musik voll auf.
Das Lied ,
ich mag es,
wippe langsam mit im Takt,
meine Welt bekommt Farbe,
bin gleich in der Stadt.
Meine Lippen bewegen sich,
sie kennen den Text,
alle starren mich an
als wär ich verhext.
Spüren gar nicht meine Freude,
kennen nicht den Grund des Glücks,
halten mich für ne Verrückte,
rücken weg Stück für Stück.
Haben die noch nie gespürt,
wie Musik einen mitreißt ?
Haben sie noch nie gefühlt,
was Leben heißt ?
Und ich sitze täglich da,
fühle meine Lieder,
spiele sie rauf und runter
immer, immer wieder.
Und immernoch,
bleibt diese Glück,
sobald ich sie höre.
Dann bin ich halt verrückt,
als ob mich das störe.
Lieber bin ich
einmal anders,
als stumm diese Welt zu sehn.
Lieber lach ich ohne Grund,
um nicht in Traurigkeit zu vergehn.
Und manchmal,
ja manchmal ist da jemand,
der lächelt wenn er mich sieht,
und ich bin mir sicher,
er hat dieses Glück gespürt.
Nächster Halt,
ich muss jetzt weg,
vielleicht siehst du mich nochmal,
und ich sag dir hör auf mich,
sing auch das nächste Mal.
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