Meine Traumfrau 26.11.2015

Ein Gedicht von Gerhard Ostrowski
Meine Traumfrau 26.11.2015

Wohl jeder Mann sucht eine Traumfrau in seinem Leben
mancher wandelt dabei viel von der Einen zur Anderen eben
viele müssen sich oftmals mit Kompromissen zufrieden geben
können aber trotzdem meistens ganz zufrieden dabei leben

Wie trunken ging auch ich zu oft von der einen zur anderen
das Wechseln zwar auch manchen Spaß und Freude brachte
aber unstet gehörte ich ein halbes Leben zu den Wandernden
weil ich mir immer wieder eine andere Fantasiefrau erdachte

In den langen und vielen Versuchen die Rechte wohl zu finden
konnt ich mich auf allen Ebenen des Suchens dabei bedienen
auf einmal war es wie die Götterdämmerung für einen Blinden
im letzten Drittel des Lebens ist sie mir dann doch noch erschienen

Da stand auf einmal ein göttliches Weib in voller Pracht vor mir
und sie war wahrlich nicht nur eine wunderschöne süße Hülle
wie sie Gott hat in den schönsten Mußestunden erdacht im hier
er füllte sie mit schönem Geist und Weisheit in Hülle und Fülle

Dabei war sie jetzt gar nicht neu in meinem Leben gekommen
vor langer Zeit ward schon ein Stück gemeinsames Leben geboren
ich habe sie damals nur halb angeschaut und wahrgenommen
und sie deshalb - leider - sehr schnell wieder aus den Augen verloren

Auf einmal stand sie wieder vor mir und mein Herz ging auf
die modernen Kommunikationsmittel haben es möglich gemacht
Gott und die Natur haben ein Wunder an ihr vollbracht zu Hauf
hat Gott oder das Schicksal sich für uns eine zweite Chance erdacht?

Wie selbstverständlich gingen wir auf einander zu und auf einander ein
Ein vertraut sein ist wie selbstverständlich da und lässt einfach alles zu
wir schlossen uns in die Arme und genossen intimste Nähe so fein
als hätten wir all die Jahre gemeinsam verbracht, verstanden wir uns im nu

Aber nicht nur Dein Körper war für mich mehr als "der" Traumgewinn allein
Dein Geisteswissen mir gleich imponierten, mit Worten, Fragen und Lachen
gemeinsam baten wir Goethe, Frau von Stein oder Mozart zu uns herein
lyrischen Wanderungen ließen viele geistige Kinder durch uns erwachen

Ich habe einen Teil Deines Geistes noch einmal für Dich neu geweckt
mit ihm Spaziergänge in die Welt anderer Künste und des Denkens gemacht
damit er seine wahre Größe und eigentliches Vermögen richtig entdeckt
gierig nahmst Du sie auf die neuen Gaben, machtest was draus über Nacht

Körper, Geist und Seele waren in Harmonie, die Sinne haben nur noch gelacht
eine Wolke flog für mich allein, hab die Realität ausgeschaltet, mich abgewendet
ich konnte, wollte nicht wieder von Dir lassen, ich habe an eine Zukunft gedacht
es sollte Alles für uns sein, durfte es aber nicht, habe die Realität ausgeblendet

Denn Du hattest schon ein Leben mit Kindern, Mann, Glück und Zufriedenheit
vielleicht hättest Du nur meinen Geist verführen und lieben sollen mit Macht?
so kam was kommen musste, wir verloren mit der Zeit die Unbekümmertheit
immer neue Wege und Möglichkeiten wurden erdacht, keiner hat es gebracht


Wir verspürten auch klar, wie anders wir in vielen Dingen und Ansichten laufen
jeder hatte ja ein Leben gelebt mit tausenden verschiedenen Erfahrungen
uns fehlte die Zeit und Möglichkeit uns zu beharken und zusammen zu raufen
weil kein wirklicher Sinn dafür vorhanden war, ists auch nicht gelungen

Vielleicht war auch Lust zum spielen, Neugierde und Abenteuerlust dabei
wer kann schon immer schauen in des Menschen Psyche und wahrem Sein
ich bin auch nur ein Mensch mit Fehlern und Eigenheiten die man mir verzeih
aber ich bin der, der hier am Ende bleibt auf dem Wegen verloren und allein

Nun stehen wir vor den Scherben, verstehen die Welt und uns nicht mehr dabei
wenn einer sich nicht ganz geben kann und will, bleibt der Andere auf der Strecke
Trauer, Unmut, Frust und auch Hass führen eine gefährliche Mischung dann herbei
auch hier gilt alle Mal, die Zeit heilt Wunden und es bleiben nur die blauen Flecke

nach einer bestimmten Zeit begänne ein Neuanfang mit neuen Menschen im Leben
Dich wird plagen Dein schlechtes Gewissen, so Du es kennst auf Deinen Lebensstraßen
aber in meinem Alter wird es keine neue Liebe oder ähnlich Schönes mehr geben
dazu ist der Rest des Lebens zu kurz und war das Erlebte zu berauschend und erschütternd über alle Maßen

Informationen zum Gedicht: Meine Traumfrau 26.11.2015

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02.06.2016
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