Meine eigene Vergangenheit

Ein Gedicht von Dieter Kinzel
Kinder werden misshandelt manchmal ziemlich schwer.
Ärgern tut mir das immer mehr.
Selbst in meiner eigenen Familie kam das vor.
Hält man die Klappe, schießt man sich ein Eigentor.

Warum? Ganz genau,
raus bekommen tut alles die eigene Frau.
Sie würde einen die Hölle auf Erden machen,
einen Grund würde ich nicht mehr finden zum Lachen.

Ich selbst musste mit ansehen eine Vergewaltigung.
Ich war sieben und hatte mit so was gar keine Erfahrung.
Ich stand starr in der Ecke rum
und blieb vor Schreck ziemlich lange stumm.

Doch es brach dann aus mir raus.
Doch gegen diesen Mann war ich schwach wie eine Laus.
Ich versuchte es trotzdem zu verhindern.
Mit meiner Stiefschwester konnte ich mich dann verbinden.

Doch es kam immer wieder vor.
Bis die Schwester raus gerannt ist aus dem Tor.
Ich war nun alleine mit diesem Tyrann.
Es fing nun an mein eigener Wahn.

Nun griff er mich an.
Schlug mich, misshandelte mich und vergewaltigte mich.
War das überhaupt noch ein Mann?
Sieben lange Jahre fühlte ich mich wie ein Wicht.

Schützen konnte mich meine Mutter nicht,
denn sie war ja genauso dran.
Wir beide waren ihm völlig ausgeliefert.
Uns zu wehren trauten wir uns nicht.
Zu stark war dieser Mann.
Nach Jahren wurde ich in die Psychiatrie eingeliefert.

Jetzt kann ich einigermaßen mit dieser Vergangenheit umgehen.
Jetzt bin ich erst so richtig aufgewacht und kann leben.

Informationen zum Gedicht: Meine eigene Vergangenheit

1.478 mal gelesen
(Es hat bisher keiner das Gedicht bewertet)
-
20.08.2014
Das Gedicht darf nur mit einer Erlaubnis des Autoren kopiert oder veröffentlicht werden. Jetzt Anfrage stellen.
Anzeige