Man darf niemanden ins Unrecht setzen
Man darf niemanden ins Unrecht setzen
Selbstgerechte werfen immer den ersten Stein
Und Kleingeister erfreuen sich an den Niederlagen.
Selten sehen sie auf Erden den göttlichen Schein,
Weil sie niemals nach der Duldsamkeit fragen.
Denn sie setzen Menschen gerne ins Unrecht,
Meinen, dieses für sich gepachtet zu haben,
Denn ihre Fassade bleibt immerzu unecht,
Müssen sie doch in der Unsitte graben.
Sie können nicht von sich selbst absehen,
Um im Verstehen mit Andern zu ringen,
Wollen sie doch beherrschend siegreich gehen
Und müssen deshalb ihre Schandlieder singen.
Niemals darf man Menschen ins Unrecht setzen,
Nur weil man merkt, dass man Rechte verdrehen kann,
Darf das Argument nicht wie ein Schlachtmesser wetzen,
Damit gar bloßlegen Personen und ihre Scham.
Eine tatsächliche Liebe kennt dieses Unrecht nicht,
Erkennt interessiert an das lebensfrohe Wesen,
Führt nicht ständig hin in ein Hochgericht,
Will lieber in den Sanftaugen des Nächsten lesen.
Liebende anerkennen das Weinen und Lachen,
Denn sie entdeckten für sich Heimat und Mitte,
Spürten nach den unverletzlichen Sachen
Und lenkten hin auf begegnende Schritte.
©Hans Hartmut Karg
2022
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