Das Recht

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Das Recht

Das Recht ist dann wirklich sozial,
Weil Laien es auch noch verstehen,
Selbst wenn sie hin zum Anwalt gehen –
Verklausuliert bleibt's unsozial.

Wo es klar, Menschenwürde sät
Und man nicht Paragrafen reitet,
Mit Gott und allen Welten streitet –
Was man als Laie nicht versteht!

Wo man es weitet ohne Zahl,
Es nur gebogen wird, geritten,
Verkünstelt oder gar bestritten,
Wird die Entscheidung eine Qual.

Kompliziertheit darf als Sache
Die Paragrafen niemals hemmen,
Auch nicht das Leben überschwemmen,
Sonst wird es ein neunarmig' Drache.

Wo unser Recht nur noch geschmeidig
Als Rechtsverdrehung existiert,
Das Argument zur Dauer führt,
Bleibt die Front offen, alles streitig.

Was nebulös-dunkel firmiert,
Weil es im Rechtsdunkel versackt,
Unrecht Geist und Seele packt,
Ist das Recht leider verführt.

Das Recht allein ist nicht sozial.
Es kann doch nur ertragen werden,
Wenn nicht fluten Klagebeschwerden,
Verhindern Abschluss ohne Zahl.

Systemdaten allein zu sammeln,
Verfahren kräftig auszudehnen,
Dafür sollte man sich schämen,
Weil manche Staaten so vergammeln.


©Hans Hartmut Karg
2020

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Informationen zum Gedicht: Das Recht

183 mal gelesen
14.07.2020
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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