Limerik (85 - 100)

Ein Gedicht von Horst Hesche
Die Strafe für meine Fresslust
(85)
Ich rannte mit Durchfall durch Theben.
Ich aß von den quietschsauren Reben
Im Haus "Henriette"
fand ich die Toilette.
Es ging aber vieles daneben!

Wie die Schlägerei für mich noch etwas Gutes bezweckte
(86)
Wir gingen in Rio vor Anker.
Ich fuhr auf 'nem rostigen Tanker
Da gab es ein Fest.
Ich kam in Arrest.
Dort wurde ich zusehends schlanker!

Der blöde Hund!
(87)
Ich wär' bald gestorben in Weißen.
Mich wollte ein Terrier zerreißen.
Er ließ von mir ab,
sonst läg' ich im Grab,
mein Holzbein war nicht zu zerbeißen!

Die Frauen sind unergründlich
(88)
Ach ja, die Luise aus Geyen,
die wollte, ich sollte sie freien.
Die war sonst ganz nett,
doch immer im Bett,
da fing die ganz laut an zu schreien!

Ich Esel! Manchmal gebe ich den Geist an der Theke ab.
(89)
Die Astrid verließ mich in Menden,
die trug ich doch immer auf Händen.
Es stimmt! Es ist wahr!
Ich war nicht ganz klar
und ließ ihren Goldschmuck verpfänden.

Ha-Tschie!
(90)
Die goldroten Äpfel aus Briesen,
die wurden besonders gepriesen.
Das war wie im Traum,
die fielen vom Baum,
ich brauchte da nur noch zu niesen!

Wer den Schaden hat . . .
(91)
Ich war einst zum Picknick in Pressel,
da brach mein geliehener Sessel.
Kopfüber im Bogen
bin ich da geflogen
und fiel mit Gebrüll in die Nessel.

In fremdem Revier gibt's nichts zu wildern!
(92)
Die Judith, das Früchtchen aus Treuen,
die hat ja schon wieder 'nen Neuen.
Die nimmt den nur aus
und schickt ihn nach Haus
und ich werde ihn noch verbläuen!

Fromme Wünsche vom Herrn Pastor
(93)
Ich log ganz gewaltig in Lingen.
Der Kirchturm begann gleich zu schwingen!
Der Pastor sah rot
und schrie: "Du Idiot,
dich möge der Teufel verschlingen!"

Ja, ja! Immer aufmerksam und rücksichtsvoll!
(Gilt auch für Beifahrer!)
(94)
Ich fuhr mit der Liesa nach Benken.
Die musste mich ständig nur kränken.
Ich war so in Brass,
und gab nochmal Gas,
vergaß in der Kurve zu lenken.

So wird man empfangen
(95)
Ich war zu 'ner Fete in Werne.
Auf Heim zu krakelte ich gerne.
Die Ruth war sehr sauer.
Sie lag auf der Lauer.
Ich sah ihren Stock aus der Ferne.

So ein Tamm-tamm wegen einem Stück Trompetenblech
(96)
Oh je, meine Brita aus Seiffen,
die wollte mich wirklich verpfeifen!
Die schrie es ganz laut,
ich hätt' ihn geklaut,
(es ging um den goldenen Reifen.)

Überall nur Schwindel und Betrug!
(97)
Ich war doch zum Fasching in Halle,
da war so 'ne Jungsche und Dralle.
Ich machte mich ran
und merkte es dann,
das war doch mein Kumpel, der Kalle!

Hunde und Frauen können mich nicht leiden
(98)
Ich war zur Erholung bei Stade
und ließ alle Viere gerade.
Ich lag dort am Strand,
ein Hund kam gerannt
und biss mir direkt in die Wade!

Wie sag' ich das dem Doktor?
(99)
Ich musste zum Arzt nach Elwangen
und saß dort mit Zittern und Bangen.
Ich aß mit Behagen,
jetzt zwickt's mir im Magen,
als wären es glühende Zangen!

Wenn's nichts kostet, schmeckt der Fusel plötzlich allen!
(100)
Das war auf dem Marktplatz von Waren.
Ich spendete allen 'nen Klaren.
Bald wurd's mir zu bunt.
Ich kam auf den Hund.
Dort kamen die Säufer in Scharen!

Informationen zum Gedicht: Limerik (85 - 100)

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21.04.2018
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Horst Hesche) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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