Kriegsverstecke - damals wie heute

Ein Gedicht von Frank Richter
Bomben hat der Keller einst erlebt:
Putz bröckelnd marode Wände
zitternde Augen still atmend verklebt
Schmutz zierte frierende Hände.

Wie ist es sich verstecken zu müssen:
Jeden Abend in Angst vorm Morgen
ohne friedvoll Gute Nacht zu küssen
hungernd den Lebenswillen borgen.

Dies ist doch längst verbleichte Geschichte:
Fliegen hier nur noch die Silvestergranaten
in Europa Überfluss der edelsten Gerichte
unweit - traumatisierte Kinder mit Spaten.

© by FRI

Informationen zum Gedicht: Kriegsverstecke - damals wie heute

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05.03.2022
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Frank Richter) für private und kommerzielle Zwecke frei verwendet werden.
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