Kommt zurück!

Ein Gedicht von Wolf-Rüdiger Guthmann
Mit Kikeriki und Wak, Wak, Wak
begann bei uns der Geflügeltag.
Züchter aus der halben Welt
hatten ihre Tiere ausgestellt.
Hühner, Enten, Gänse, Tauben,
manches wollt man gar nicht glauben.

Federbüschel am kahlen Kopf,
oder ein aufgeblähter Kropf.
Die Tiermodenschau nahm kein Ende,
Dank der fleißigen Züchterhände.
Die Eintrittskarten für Zuschauer da
waren gleichzeitig auch Tombola.

Ich hatte nur den Eintritt im Sinn
und bekam plötzlich einen Gewinn.
Es waren, gespendet vom Züchter Meier
drei große weiße Gänseeier.
Zum Frühstück gekocht 1-2-3
reichte eins für uns zwei.

Das heißt, sie sollten es sein,
doch erhielt ich nur nen Schein.
Zwei Tage später beim Meier
holte ich frischgelegte Eier.
Er sagte mir, „die sind mit“
und meinte doch den Gantertritt.

Während ich die Eier beseh,
kam mir doch eine Idee.
Ich hab sie warm ans Herz gehoben,
zu Hause der Glucke unter geschoben.
Dieses Huhn die Eier behütet
und tagelang geduldig ausbrütet.

Eines tags, nach längerer Zeit,
war es endlich dann soweit.
Drei Küken hässlich, flauschig, weich,
strebten sofort zu dem Teich.
Sie schwammen und es lief ein Stück
die besorgte Henne: „Kommt zurück!“

16.03.2014 © Wolf-Rüdiger Guthmann

Informationen zum Gedicht: Kommt zurück!

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16.03.2014
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