Klapp trara, die Knaben … 2

Ein Gedicht von Hihö
Zwei Knaben gehen zwecks L’amour,
stets zur gleichen Großstadt-Hur’.
Doch gehn sie nicht zur gleichen Zeit!
„Mir wär‘s egal“, denkt sich die Maid.
**
Zwei Knaben gaben sich nen Kuß,
der eine hieß Karl-Heinz-Julius.
Der andere hieß schlichtweg Gretchen,
ich glaube, dieser war ein Mädchen.
**
Zwei Knaben küßten sich im Stroh,
von einem sah man nur den Po.
Vom andern sah man bloß die Knie.
Dieser Knabe hieß Rosmarie.
**
Zwei Knaben gingen in den Wald,
die Haselnüsse reiften bald.
Sie holten sich ein paar herunter;
doch Haselnüsse waren keine drunter.
(‘tschuldigung!)
**
Zwei Knaben saßen auf nem Ast,
doch brach der Ast unter ihrer Last.
Da rief Georg, genannt: der Schorsch:
„Ich glaube, dieser Ast war morsch!“
**
Zwei Knaben springen durch das Korn,
da tritt der vordere auf nen Dorn:
„Ach und Weh“, schreit er, „was für ein Mist!“
Der andere: „Gut, daß du immer vorne bist!“
**
Zugabe, die ein wenig aus der Reihe tanzt:

„Zwei kleine Schwarze!“, so heißt’s heut‘ korrekt,
damit sich ja kein Schwarzer schreckt.
Doch eklig bleibt’s, – wie man‘s auch windet,
wenn sich in ihnen (saure) Milch befindet.


Copyright © da Hihö
2015

Informationen zum Gedicht: Klapp trara, die Knaben … 2

212 mal gelesen
(Es hat bisher keiner das Gedicht bewertet)
-
02.10.2023
Das Gedicht darf nur mit einer Erlaubnis des Autoren kopiert oder veröffentlicht werden. Jetzt Anfrage stellen.
Anzeige