Kirtan und das Volk

Ein Gedicht von Andreas Pfeil
Kirtan, der Recke, hob die Sprache
„Ihr seid ein Volk der Blinden,
Habt Angst vor der blutigen Lache
Leidet lieber unterjochende Winde

Seht ihr nicht die gnad’lose Hand
Hört ihr nicht die hilflosen Schreie
Spürt ihr nicht die unwürdige Schand‘
Schmeckt ihr nicht die Todesweihe

Der König Nimrun mit seinen Schergen
Schließt euch weiter ein in Finsternis
Will seine Hassgier nicht mehr verbergen
Ja, seid euch eurem Untergange gewiss“

Da sprach ein Völkler im zur Antwort
„Unrecht ist es, was ihr da kundtut
Heben wir die Köpfe, dann folge Mord
Und unermesslich‘ Rache auf uns‘re Wut“

„Ihr wollt also Sicherheit, keine Gefahr“,
Erwidert dann Kirtan ohne Regung,
„Im Unrecht sicher ist nur ein Narr
Hört auf zu beten, kommt in Bewegung!“

Doch keiner im Volke wollte sich rühren
Alle sahen sie traurig hinunter zur Erde
Ließen sich wehrlos von Tristesse verführen
Hatten keine Hoffnung auf eine freie Werde

Kirtan griff letztmalig zum Worte hin
„Euer Geist liegt längst in Scherben
Ihr ward verloren schon von Anbeginn
Ihr werdet den langsamen Tode sterben

Informationen zum Gedicht: Kirtan und das Volk

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01.09.2013
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Andreas Pfeil) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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