Keine Jagd auf Grätenfutter

Ein Gedicht von Roman Herberth
Die Möwe nimmt sich heute frei.
Und stürzt sich nicht auf Grätenfutter.
Sie lehnt am Pier und steht am Kai.
Und 'übersieht' die Fischerkutter.

Sie gönnt sich nämlich eine Rast.
Kein Fischkopf schmeichelt ihrem Gaumen.
Es lockt sie auch kein Segelmast.
Sie hält sich heute selbst die Daumen.

Dann hebt sie ab, und sticht in See.
Wohin sie will, ist nicht zu ahnen.
Bald tuen ihr die Flügel weh.
Sie segelt weiter ihre Bahnen.

Das Ufer liegt schon weit zurück.
Dann nimmt sie Platz, umringt von Wellen.
Und kann, das ist ein großes Glück,
sich ihren 'Hirngespinsten' stellen.

Am Tag darauf scheint sie befreit.
Und emsig jagt sie nach der Beute.
'Das war ja wirklich höchste Zeit.'
So oder ähnlich denkt die Meute.

Informationen zum Gedicht: Keine Jagd auf Grätenfutter

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14.06.2014
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