Junge, geh mal zum Friseur!

Ein Gedicht von Wolf-Rüdiger Guthmann
Die Mutter liebt stets ihre Kinder,
sind es auch oft Nervenschinder.
Selbst wenn sie selber alt und krank,
Ihre Mutterliebe bleibt in Gang.
Und sie sagt, als sei es ein Malheur:
„Junge, geh mal zum Friseur!“

Kam sie später als Oma zu Besuch,
wischte sie prüfend mit dem Tuch.
Und meinte liebevoll beim Likör:
„Junge, geh mal zum Friseur!“

Besuchte ich sie auf der Palliativ Station,
erkannte sie mich nicht als Sohn.
Sie hat dabei angenommen,
der John Lennon wäre gekommen.
Drum hieß es, weil mein Haar sie stör:
„Junge, geh mal zum Friseur!“

Lege ich jetzt Blumen auf ihr Grab,
überleg ich, was ich von ihr hab.
Und in Gedanken ich ganz deutlich hör:
„Junge, geh mal zum Friseur!“

23.02.2021©Wolf-Rüdiger Guthmann

Informationen zum Gedicht: Junge, geh mal zum Friseur!

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24.02.2021
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Wolf-Rüdiger Guthmann) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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