In Liebe gekleidet

Ein Gedicht von Tanja Wagner
Als ich ein kleines Mädchen war
und saß auf Mutters Schoße,
da hieß die Welt noch wunderbar,
wie hab ich es genossen …

Wie lieblich meinem Herze ward
das Singen ihrer Weisen.
Noch war das Leben nicht so hart.
Mir träumten große Reisen

zu Blumenschlössern voller Ruhm,
vom Kleid mit weißer Spitze.
Mich reizte manches große Tun.
Ich lachte, machte Witze…

So wuchs ich auf zur hübschen Maid
mit apfelroten Wangen.
Mein Herz stand für das Neue weit,
die Sehnsucht zu erlangen.

Na ja, es kam, es kam gewiss
nicht so, wie man sich dachte.
So manchen Wunsch die Zeit entriss,
mir die Ernücht'rung brachte.

Doch was ich fand in dieser Welt
war mehr, als ich ersehnte.
Nein, weder Reichtum noch das Geld,
kein Schloss, das ich erwähnte.

Das war die Liebe! Wunderschön
und stark, ganz ohne Frage!
In meinen Tiefen, in den Höhn,
in guten, schlechten Tagen,

blieb sie mir treu und gab mir Kraft.
Ich will sie nicht mehr missen!
Hätt' ich es je so weit geschafft,
ohne sie nah' zu wissen?

So geh ich meinen Weg mit ihr.
Und sieh, ich träume wieder.
Das schönste Kleid gehört nun mir!
Das schönste Lied der Lieder!

© Copyright: Tanja Wagner

Informationen zum Gedicht: In Liebe gekleidet

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03.01.2015
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