Im ICE

Ein Gedicht von Horst Rehmann
Im ICE nach Köln am Rhein,
saß ein Mann mit rotem Haar,
zuckte mit dem linken Bein,
irgendwie recht sonderbar.

Neben ihm ne´ alte Frau,
die konnt´ es nicht ertragen,
wollt es wissen ganz genau,
und stellte ihm zwei Fragen.

Warum nur zuckt ihr linkes Bein ?
Warum nur lassen sie´s nicht ruh´n ?
Für mich hat es den Anschein,
als würden sie´s mit Absicht tun.

Hab´s aus dem Krieg im Irak,
kam ziemlich forsch die Antwort,
wenn´s dich stört, du altes Wrack,
dann verlass doch diesen Ort.

Die Frau suchte das Weite,
ging ins nächste Zugabteil,
doch was sie dort erpeilte,
traf ins Auge wie ein Pfeil.

Ein Mann so um die Fünfzig,
rieb Ringfinger und Daumen,
das fand die Frau sehr nervig,
begann ihn anzupflaumen.

Reiben sie ne´ Brandblase,
oder ham´ sie´s aus dem Krieg ? -
Nein, ich hab´s aus der Nase,
dreh´s, damit´s nicht runter fliegt.

Informationen zum Gedicht: Im ICE

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03.07.2011
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