Hoffnungsschimmer

Ein Gedicht von Maria R
Vertraust du ihm? - Ein Fremder!
Doch du siehst das Fremde nicht. Du siehst die Tiefe seiner Augen - du blickst in lodernde Flammen.
Spürst du diese Lippen? - Es ist nur weiche Haut!
Doch du erblickst die zarten Linien, verfolgst ihren Verlauf. Du schmeckst die Süße und verspürst die bittre Sehnsucht.
Berührst du seine Wunden? - Sie sind verheilt - nur Narben!
Doch du riechst das frische Blut - es tropft und tropft. Du fängst es auf und fühlst den Schmerz.
Bemerkst du seine Hände? - Es sind nur Hände, ein bisschen kalt und spröde!
Doch du spürst die warmen Finger, die Leidenschaft in seinem Griff.
Tau auf deiner Haut - deine Sinne sind getrübt.
Erkennst du seine Absicht? - Nicht unabsehbar!
Doch du bist erblindet. Taumelst und stolperst, deine Knie fangen dich auf. Fragil verweilst du in dieser Position und deine Hände versuchen loszulassen.
Sie suchen nach Halt und greifen nach festem Boden. Der Boden aus Eis - es schmilzt und bricht.
Du lässt dich gleiten in den kalten Abgrund.
Es fehlt die Kraft, es fehlt der Mut und auch das Licht der Hoffnung.

Informationen zum Gedicht: Hoffnungsschimmer

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19.05.2019
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Maria R) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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