Hoch hinaus

Ein Gedicht von Torsten Hildebrand
Ich will nicht in den Himmel.
Dort ist es mir zu voll.
Ich klau mir einen Schimmel;
der wiehert leicht in Moll.

Wenn mein Pferd die Nüstern bläht;
und dann ein Wind ertönt,
wird mein Gaul, was ihr nicht seht,
mit Antrieb noch verschönt.

Zwölf Flügel trägt das Tiere;
und schon geht's hoch hinaus.
Es kitzelt an der Niere.
Wir fliegen erstmal aus.

Das ist mein schnelles Pferde.
Keines ist mehr schneller.
Umrunden wir die Erde,
zahl'n wir keinen Heller.

Wir fliegen raus vom Himmel!
Was ist schon darüber?
Das neuste Sterngetümmel?
Oder Heilungsfieber?

Ich will nicht in den Himmel.
Dort wird zu viel gelacht.
Dort gibt es keinen Fimmel;
und wohl auch keine Nacht.

Wir fliegen übern Himmel.
Dann sehe ich, o ja:
die ausrangierten Lümmel,
die stehen mir so nah.

Informationen zum Gedicht: Hoch hinaus

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20.04.2016
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Torsten Hildebrand) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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