Eine Taxifahrt wie noch nie

Ein Gedicht von Klaus-Jürgen Langner
Ein Taxi wurde einmal bestellt.
Es kommt vorgefahren und hält;
Und der Fahrgast steigt ein, nennt sein Ziel
Maienweg zwei, das ist’s wohin er will.
Der Fahrer schaltet den Zähler ein,
und auch das Radio, als wär er allein.
Zwischen Fahrer und Gast wird nichts gesprochen.
Beide schweigen ununterbrochen.
Der Fahrer macht irgendwann
gedankenverloren ‚ne Zigarette an,
von hinten kommt der Fahrgast an seine Schulter dran
Darauf legt der Fahrer ‚ne Vollbremsung hin
Und rennt weg vom Auto nur irgendwo hin.
Die Zigarette liegt längst auf der Straße
Seine Panikattacke hat höchste Ausmaße.
Und dann kann man sehen,
er bleibt plötzlich stehen
wischt den Schweiß vom Gesicht.
Er kommt ruhig zurück und rennt auch nicht.
Er steigt ein und fährt ruhig weiter
Und der Fahrgast sagt lächelnd, ein wenig heiter
Ich wollte mich auch an der Zigarette laben
Und wollte von ihnen nur Feuer haben.
Ach sagt der Fahrer so schlimm ist das nicht,
mein voriger Job fällt da nur ins Gewicht
und ich hab die Umstellung noch nicht geschafft.
Ich hab früher im Auto ständig gepafft.
Meinen vorigen Job kann ich nicht anklagen,
aber ich fuhr jahrelang nur ‚nen Leichenwagen.
Don Juni 2011

Informationen zum Gedicht: Eine Taxifahrt wie noch nie

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13.12.2013
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Klaus-Jürgen Langner) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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