Muse im Streik

Ein Gedicht von Klaus Enser-Schlag
Ich dacht‘, ich hätte mich verseh’n,
doch ich sah meine Muse steh’n,
mit and‘ren Damen – aller Art,
nett anzuseh’n und so apart…

Und meine Muse rief mir zu:
„Ich spiel‘ nicht mehr die blöde Kuh!
Im deutschen Wirtschaftswunderland
will ich jetzt Bares – auf die Hand!“

Voll Trotz hielt sie ein Schild empor,
von ver.di – mir das Herz gefror.
„Wir fordern Mindestlohn!" stand drauf.
Ich nahm Reißaus - im Dauerlauf.

Die Muse steht vor meinem Haus
und lästert: „Na, mein „Dichter“ Klaus?
Schaffst Du’s allein ,Du armer Tropf?“
Und ich zerbreche mir den Kopf…

Was waren das für schöne Zeiten,
als man die Muse konnte leiten!
Sie war stets da, voll Poesie,
doch ich allein, das schaff‘ ich nie…

Informationen zum Gedicht: Muse im Streik

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04.03.2015
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