Himmlische Hölle

Ein Gedicht von Meteor
Wo Himmel und Hölle sich anrainend berühren,
da fragst du nicht, wohin die Wege führen,
dann wirst du über Grenzen gehen,
willst nur noch mit dem Herzen sehen.

Verlangen raubt uns den betäubten Verstand,
wollen gemeinsam diese Sinnenreise begrüßen,
lassen uns treiben bis an den äußersten Rand,
uns selbst diese bedrohliche Liaison versüßen.

Der Weg bergab ins Feuer ist einfach getan,
wir müssen uns nur bewusst fallen lassen,
rasend schnell süchtig nach dem Höllenbann,
teuflische Freuden uns sekundenschnell erfassen.

Deine glühenden Lippen mit meinen vereint,
von Sprühfunken des anderen stets neu entfacht,
gefesselt von Flammen, von Feuerzungen angeleint,
in so einem höllischen Inferno wird uns offenbar,
dies ist der eigentliche Himmel so immerdar!

Und doch hören wir den Ruf von oben herab,
"Vom sündigen Treiben lasset beide endlich ab!"
Laden uns ein in ein verheißenes Paradies,
wo all diese Begierde sofort auf ewig nachließ...

Mit Engelsaugen und dreistem Teufelsgrinsen,
wir einstimmig akzeptieren unsre Verzugszinsen,
werden dem Aufstieg eine Weile noch entkommen,
in dieser himmlischen Hölle verbleiben benommen.

© meteor 2024

Informationen zum Gedicht: Himmlische Hölle

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21.10.2024
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