Hexenhaus

Ein Gedicht von Annelie Kelch
Eine Hütte im Wald: verlassen,
einsam und öd' -
tausend Sommer fuhr sie dran vorüber;
aber eines Tages, man mag es kaum fassen,
schob sie ihr Fahrrad an einen Baum
und drückte die Klinke nieder.

Ein Falter flog gegen das blinde Fenster,
wollt' gern in den Wald hinaus,
sie glaubte, sie sehe Gespenster:
eine Hex' saß am Herd und daneben
der borstige Waldschrat Stanislaus.

Eine Hütte im Wald: verlassen,
einsam und öd' -
Ja, wer ist denn wohl so blöd
und kehr dort ein - ganz allein?
Sie – man mag es kaum glauben.
Jetzt schmort sie im Kessel mit Tauben,
einer Katze und anderem Gebein.

Informationen zum Gedicht: Hexenhaus

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06.12.2016
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