Herbstschmerz

Ein Gedicht von Annelie Kelch
Herbstschmerz

In allem zeigt sich müde der Zerfall,
indes: die Bäume trifft es, wie 's mein Aug'
mir glauben macht, am härtesten,
und deshalb lieb ich sie am zärtesten
von allen Pflanzen dieser Welt.

Die Blätter fallen – widerstrebend -
mehr und mehr, und einsam und
verlassen stehen manche Bäume.
Ich seh' mit Unbehagen ihre
kahlen, nassen schwarzen Äste;
auf und davon sind meine sommerlichen Träume.

Ich wandere durchs weiche Blattgestöber
prächtiger Alleen, darin man früher kaum den
Himmel sehen konnte durch das Laub.
Der Wind seufzt in den kahlen Zweigen,
die er geplündert hat zuvor und ausgeraubt.
Und du, mein lieber Schmerz,
brichst mir das Herz.

Informationen zum Gedicht: Herbstschmerz

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12.11.2016
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