Herbstliche Erscheinung
Herbstlich niedere Sonne,
blickst so freundlich und so mild,
zauberst Träume und Wonne
noch aufs öde Gefild!
Früh am Abend schon verschwunden,
ist dein freundliches Gesicht -
doch so flüchtig sind die Stunden,
zweifach schätzt man nun dein Licht.
Nicht aus schwindelnder Höhe
schießt nun dein brennender Strahl -
blickst aus traulicher Nähe
schräg hinüber zu uns ins Tal.
Nicht nur die grünenden Wälder,
nicht nur die blumigen Auen -
auch die abgestorbenen Felder,
magst du hell beschauen.
Herbstlich niedere Sonne,
sanft belehrt mich dein Strahl -
alle irdische Wonne
schwindet nun mit einem Mal.
Doch mit schwindenden Sonnenpfunden,
wuchere doppelt getreu,
dass die letzte deiner Stunden,
nicht leer an Wärme sei!
Red. TDEVA 2012
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